Der Hecht

Der Hecht ist vielleicht unser bekanntester Raubfisch und für viele Angler die begehrteste Beute neben Karpfen und Wels die man fangen kann. Sein lateinischer Name Esox lucius bedeutet ins deutsche übersetzt "schillernder Wolf", was ich sehr passend finde.
Über seine Merkmale brauch man denk ich nicht viele Worte verlieren; der torpedoförmige Körper und der dazu charrakteristische "Entenschnabel" sind ebenso einmalig wie seine Färbung und die weit nach hinten versetzte Rückenflosse.
In der Größe kann man beim Hecht sagen das die Durchschnittsfische zwischen 40 und 70cm liegen und eine maximale Länge von 150cm erreichen. Der deutsche Hechtrekord aus dem Jahr 1986 liegt bei genau 50 Pfund. Jährlich werden aber immer wieder Fische um und über 40 Pfund gefangen. Wobei diese Maße nur von den Rognern erreicht werden, die Milchner erreichen meist nur ca. 90cm, weswegen man bei kapitalen Fischen auch oft von "Hechtdamen" spricht. Zu sagen sei noch, das Hechte sehr schnellwüchsig sind und ein knapp maßiger Esox vielleicht gerade einmal 3-4 Jahre alt ist.
Lebensraum
Der Hecht ist (meist) ein Standfisch und hält sich gerne in Ufernähe der Fließgewässer, Seen und größerer Teiche auf. Er bevorzugt Schilfränder und ähnliche Deckungsmöglichkeiten wie Seerosenfelder, überhängende Bäume oder Wurzelwerk unter Wasser. Daneben gibt es aber auch Hechte, die sich im Freiwasser größerer Seen aufhalten und dort z. B. Maränenschwärmen folgen (so genannte „Freiwasserhechte“). Wobei ich zu der Meinung ob Hechte nur Freiwasserliebend sind, wenn sie großen Schwärmen folgen, oder ob es allgemein oftmals zutrifft eine Meinung habe, die ich aber an anderer Stelle noch erläutern werde.
Verhalten
Hechte fressen Fische aller Arten und scheuen dabei auch nicht vor ihren eigenen Artgenossen zurück. Frösche, Vögel und kleine Säugetiere gehören ebenfalls zu ihrem Beutespektrum. Der Hecht steht dabei in dem Ruf, ein sehr aggressiver Raubfisch zu sein. Er besitzt den sogenannten Schnappreflex und kann manchmal eben durch diesen auch überlistet werden, obwohl er gar nicht auf Beute aus war. Ebenso auffällig verhalten sich Hechte teilweise beim Rauben, wenn sie Kleinfische aus dem Wasser jagen oder sogar selbst laut Schlagen. So ist es wesentlich häufiger einen raubenden Hecht zu sehen als beispielsweise einen Zander.
Vermehrung
Schon ab November des Vorjahres werden die Reviere der weiblichen Hechte oft von Milchnern „belagert“, die untereinander immer aggressiver werden, je näher die Laichzeit im nächsten Frühjahr rückt. Je nach Wassertemperaturen beginnt die Laichzeit zwischen März und April und dauert bis in den Mai hinein. Während der Laichzeit buhlen meist mehrere Männchen – oft in heftigen Kämpfen – um ein Weibchen, aber nur ein Männchen kommt dann zur Paarung. Während dieser Kämpfe, die zwar in erster Linie aus Rammstößen bestehen, können sich die Hechte untereinander auch durch Bisse sehr stark verletzen. Hechte sind Haftlaicher, das heißt die Eier haften an Unterwasserpflanzen, Ästen oder ähnlichem an. Ein Rogner bildet ca. 40.000 Eier/kg Körpergewicht. Die Vermehrung erfolgt an bewachsenen Uferzonen und auf überfluteten Wiesen. Milchner und Rogner können in der Größe stark differieren, und damit die paarungswilligen Hechtmännchen kein Fressopfer der Weibchen werden, haben diese während der Paarung eine Fresshemmung. Die erlischt aber sehr schnell nach dem Laichen. Nicht selten wird dann das kleinere Männchen vom Weibchen aufgefressen. Aus den Eiern schlüpfen nach 10 bis 30 Tagen Larven, die sich vermittels einer Kopfdrüse ans Substrat kleben. In dieser Zeit zehren sie noch vom Dottersack, doch schon nach kurzer Zeit schwimmen sie frei und stellen sich auf tierische Nahrung um. Diese besteht anfangs aus Wasserflöhen, Hüperlingen und anderem Zooplankton. Aber schon mit einer Körperlänge von 2 cm jagen sie Fischbrut.Die jungen Hechte wachsen sehr schnell und haben im ersten Jahr die 15-cm-Grenze erreicht. Männliche Hechte werden meist mit zwei, weibliche mit vier Jahren geschlechtsreif. Das Höchstalter der Hechte liegt (in Gefangenschaft) bei 30 Jahren.
Allgemeines
Der Hecht gehört vielleicht mit zu den vermeindlich kampfstärksten Fische, aber doch kann er so unberechenbar sein. Mal gibt es 3 oder 4 Pfünder die eine irre Kraft aufwenden oder etliche Sprünge im Drill zeigen, aber dann kann es auf der Gegenseite gute Hechte geben die entweder schwach oder nur kurz kämpfen. Aber oftmals gehören Hechtdrills schon zu den Highlights eines Angeljahres und sicherlich ist auch das ein Reiz an dieser Angelart.
Auch wenn ich eher selten oder ungern einen Hecht abschlage, so sollte man doch sagen, das er ein nicht zu verachtener Speisefisch sein kann. Sicherlich nicht so schmackhaft wie Zander oder Barsch, aber altherkömmlich paniert und gebraten manchmal ein schöner Lohn für einen erfolgreichen Angeltag.
Zu guter Letzt sei bei Esox natürlich noch gesagt, das man sich vor seinen Zähnen in Acht nehmen sollte. Der Schnappreflex führt auch dazu, das ein Hecht nicht so schnell loslässt und ich denke niemand möchte ausprobieren wieviele Kraft ein 20 Pfünder wirklich hat. Vorsicht auch beim Kiemengriff, aber auch dazu an anderer Stelle noch etwas ausführlicher.