Vorwort:
Der Zander gehört seit einigen Jahren zu den beliebtesten Fischen, den wir als Angler zu überlisten versuchen. In den letzten Jahren hat der Zanderfang einen regelrechten Boom erlebt. Von den größeren Deutschen Flüssen kommen täglich Meldungen von guten Zanderfängen und die Entwicklungen auf dem Gummiköder-Markt machen es dem Zander auch nicht mehr ganz so leicht. Über kaum einen Fisch ist in den letzten Jahren mehr geschrieben worden als über den Zander. Trotz des aufkommenden Hypes ist der Zanderfang immer etwas Besonderes geblieben.
Da fast alle Berichte spezielle Köder oder Techniken herausgreifen, soll in dieser Fibel einmal zusammenfassend berichtet werden. Immer mehr Angler versuchen, dem Stachelritter nachzustellen. Einige entwickeln sich zu wahren Experten, die schon fast wie ein Zander denken und Andere werden wohl nie einen richtigen Dreh an den Zanderfang bekommen. Dabei ist auch der Zander ein Fisch, der seine bestimmten Vorlieben und Lebensweisen hat und wenn man diese kennt, ist es schon leichter, erfolgreich zu sein.
Ich lade jeden Leser ein, sich auf die Reise in die Faszination und Techniken des Zanderfangs zu begeben und es würde mich sehr freuen, wenn die eine oder andere Information am Ende doch den ersehnten Erfolg bringt.
Mit wem haben wir es hier zu tun?
Größe und Form:
Der Zander, im lateinischen "Stizostedion lucioperca" oder "Sander lucioperca", ist der größte barschartige Fisch in Europa. Er kann bis zu 130cm lang werden und mit dieser Länge Gewichte von über 16kg einnehmen. Die "normalen" Größen in unseren Breiten liegen zwischen 50cm und 75cm.
Der Körper besitzt eine schlanke spindelförmige Form. Die Haut ist mit relativ kleinen grau-grünlichen Kammschuppen besetzt, wobei der Rücken schwarz und der Bauch weiß ist. Der spitze Kopf ist ideal auf den Raubzug angepasst und ist wie geschaffen für das Verweilen in der Strömung großer Flüsse. Das endständige Maul lässt sich sehr weit öffnen, was dazu führt, dass die Beute bei einer Attacke förmlich eingesogen wird. Der Zander hält seine Beute mit sogenannten Hundszähnen fest, die in der vorderen Maulpartie einzeln angeordnet sind. Der Fisch besitzt zwei Rückenflossen wobei nur die vordere mit etwa 13-15 Strahlen mit Stacheln bewehrt ist.
Lebensweise:
Als Jungfische leben die Zander in kleinen Schwärmen, die auch Schulen genannt werden. Diese Gruppen bewegen sich zum Teil sehr weit durch ein Gewässer und ziehen den Futterfischen hinterher. Je älter sie werden, desto mehr entwickeln sie sich zu Einzelgängern, die aber auch immer wieder in der Nähe von Zanderschulen auftauchen, um entweder nach dem Beutezug der Anderen die Reste in Ruhe aufzunehmen oder aber sogar kleine Artgenossen zu jagen.
Auf Raubzug geht der Zander vorwiegend nachts und in den Dämmerungsstunden morgens und abends. Fangen lässt er sich zwar immer wieder auch am Tage, allerdings an ganz anderen Standorten und dann muß der Köder den Zander finden und nicht umgekehrt.
Verbreitung:
Der Zander wird mittlerweile von vielen Angelvereinen in den verschiedensten Gewässern besetzt. Diese Besatz-Politik ist nicht immer sinnvoll, da er in direkter Konkurrenz mit Hecht, Barsch und Wels steht. Ursprünglich ist er in Osteuropa heimisch gewesen und wurde etwa um 1885 bei uns eingebürgert. Sein bevorzugter Lebensraum sind größere Flüsse und Seen, wobei nicht die Größe, sondern die Bodenbeschaffenheit und der Schwebstoffgehalt des Wassers eine große Rolle spielt. Der Zander mag sandigen festen Boden und sucht stets kleine Mulden und Rinnen auf, um dort zu ruhen.
Laichzeit:
Die Laichzeit von April bis Anfang Juni lässt sich in zwei Phasen unterteilen. In der ersten Phase bei Wassertemperaturen von 12-15°C fangen die Fische an, ein Nest zu bauen, welches einem leergeräumten Platz auf hartem Untergrund ähnelt. Ein Unterwasserhindernis oder ein Ast eines Baumes wird von den Fischen ebenfalls gerne angenommen. In dieses Nest laichen beide Fische ab. Die Eierzahl kann 200.000 Stück pro kg Körpergewicht betragen. Die Eier werden aufgrund ihrer klebrigen Konsistenz an das Hindernis angeheftet.
In der zweiten Phase des Laichgeschäftes findet die Brutpflege des Männchens statt. Er passt bis zum Schlupf der Jungfische auf die Eier auf. Da in dieser Zeit von ihm alles angegriffen wird und er dadurch sehr leicht zu fangen ist, sind die Schonzeiten dringend einzuhalten.
In Jahren, wo der Mai relativ kalt bleibt, kann es vorkommen, dass die Zander zwar schon abgelaicht haben, die Brutpflege Mitte Juni jedoch immer noch nicht abgeschlossen ist. Wenn man den Zander in dieser Brutpflegephase fängt, kann die Zeit des Drills und des schonenden Abhakens ausreichen, daß Barsche und andere Fische das Nest in erheblichem Umfang gefressen haben.
Nahrung:
Die natürliche Nahrung der Zander besteht hauptsächlich aus Kleinfischen, hier sind besonders Rotaugen, Rotfedern, Ukeleis, Moderlieschen und auch Barsche zu nennen. Ebenfalls frisst er gerne gerade gehäutete Flusskrebse oder Krabben. Als Aasfresser sind besonders die größeren Einzelgänger bekannt.
Bedeutung für den Angler:
Als Speisefisch ist der Zander hochgeschätzt. Das Fleisch ist fest und weiß und mit relativ wenigen Gräten durchzogen, die sich durch geschicktes Filetieren entfernen lassen. In den Restaurants wird der Zander teuer bezahlt und auf dem Wochenmarkt kommt es öfter vor, dass er nur auf Bestellung vorliegt.
Nahrungskette und Hechtkonkurrenz:
Als absoluter Raubfisch steht der Zander ab einer bestimmten Größe am Ende der Nahrungskette (ohne Mensch). Er steht in direkter Konkurrenz zum Hecht. Es kommt oft vor, dass sich in Gewässern, in denen beide Arten vorkommen oder beide besetzt werden, ein Bestand durchsetzt. Dann kann es mehrere Jahre eine Mehrheit an Zandern oder Hechten geben und plötzlich kehrt sich das Verhältnis komplett um und die andere Art gewinnt die Oberhand für eine bestimmte Zeit.
Material:
Bevor man ans Wasser geht, sollte man sich Gedanken über sein Angelgerät machen. Nur das Zusammenspiel aus angepasstem Gerät, Technik und Gewässerkenntnis macht langfristig den Erfolg aus. Bei ungeeignetem Material vergeht einem entweder schnell die Lust, wenn nichts beißt oder aber man angelt sich einen Muskelkater oder Tennisarm, wenn die Rute z.B. zu schwer ist.
Die Rute:
Bei der Auswahl der richtigen Rute zum Fischen mit Kunstködern auf Zander sind mehrere Dinge zu beachten:
Die Rute sollte grundsätzlich nicht zu schwer und auch nicht zu kopflastig sein. Bei einer fertigmontierten Rute mit Rolle und Schnur sollte der Schwerpunkt mindestens etwa 3-4cm über dem oberen Griffstück liegen, etwa dort, wo bei vielen Ruten der Einhängeklipp für den Kunstköder angebracht ist. Das Gewicht sollte 280g nicht überschreiten damit auch nach mehreren Stunden der Wurfarm nicht übermäßig beansprucht wird. Die Länge kann je nach Vorliebe zwischen 2,70m und 3,00m gewählt werden.
Beim Fischen mit Gummifischen am Bleikopf ist eine Rute mit kräftigem Rückrat von Vorteil (entspricht etwa der Aktion A). Härtere Ruten mit einem Wurfgewicht bis 80g haben den Vorteil, dass der Köder am anderen Ende der Schnur exakt die Bewegungen macht, die man mit der Rolle oder der Rutenspitze vollzieht. Bei weichen Ruten federt die Spitze den Zug durch Rolle oder Rutenbewegung erst ab bevor der Zug zum Köder geht, dadurch lässt sich die Geschwindigkeit der Köderführung schwer kontrollieren. Auch die Unebenheiten des Gewässerbodens lassen sich durch die härtere Rute, die jeden Stupser des Bleikopfes durch den Blank in die Hand des Anglers weiterleitet, besser erahnen. Zusätzlich wird der plötzliche Anschlag nach dem Biß bei einer härteren Rute schneller durchkommen als bei einer weichen.
Vorsicht ist beim Drill eines Fisches mit steifer Rute geboten, da die härteren Ruten die Kopfstöße der Zander schlecht abfedern. Hier wäre eine weichere Rute ganz klar im Vorteil, die Frage ist nur, ob man mit der weicheren Rute, den einen oder anderen Biss durch den trägeren Anhieb erst gar nicht gehakt bekommen hätte.
Im Handel gibt es eine Hand voll Ruten, die diese Eigenschaften vereinen und sowohl ein schnelles Rückrat als auch eine weichere, abfedernde Spitze besitzen.
Optimal ist es, wenn das vordere Griffstück der Rute über der Rolle relativ kurz ist und man somit den Zeigefinger zusätzlich auf den Blank der Rute legen kann, um die Aktionen des Köders noch besser aufzunehmen. In der Praxis hat sich herausgestellt, daß matte, unlackierte Blanks den Biß und andere Köderaktivitäten ein wenig besser in die Rutenhand leiten als Ruten mit übermäßiger Lackierung.
Die Rolle:
Auch die Rolle ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Wahl der richtigen Ausrüstung. Sie sollte zum Gewicht der Rute passen und somit die gesamte Montage - wie bei der Rutenbeschreibung schon beschrieben - gut austarieren. Vom Schnurfassungsvermögen empfehle ich eine nicht zu große Rolle, die z.B. 100 bis 150m 25er Schnur aufnehmen kann. Bei voller Bespulung sollte der äußere Kranz der Spule noch etwa 1-2mm überstehen, dadurch springt die Schnur nicht selber von der Spule und gute Wurfweiten können auch erzielt werden, da die Reibung minimiert wird.
Das Wichtigste ist die Qualität der Schnurverlegung. Gerade beim Fischen von geflochtenen Schnüren, auf die noch eingegangen wird, ist es sehr wichtig, dass die Schnur beim ständigen Einholen und Auswerfen in einer bestimmten Form und Reihenfolge auf die Spule der Rolle verlegt wird. Durch eine gute Schnurverlegung lässt sich zum einen das Auftreten von Schnur-Perücken mindern und zum anderen die Wurfweiten verbessern. Das sogenannte Worm-Shaft-Getriebe einer Rolle erfüllt diesen Zweck sehr gut.
Die Wahl zur Heck- oder Frontbremse bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass es sich um eine qualitative Bremsentechnik handeln sollte, da ruckartiges Wiedergeben der Schnur durch die Rollenbremse im Drill zum sicheren Verlust des Fisches führen wird - sei es durch plötzliches Erschlaffen der Schnur oder durch Schnurbruch. Vor dem Angeln sollten ersteinmal 2 bis 3m Schnur gegen die Bremse von der Rolle gezogen werde, um sie richtig einlaufen zu lassen. Dann stellt man die Bremskraft so ein, dass die Spule sich bei stärkerem Zug dreht (nicht zu schwer und nicht zu leicht). Diese Einstellung kann später immer wieder angepasst und bei Heckbremsen sogar relativ einfach auch während des Drills verändert werden. Seit einiger Zeit gibt es Rollen mit Kampfbremsen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, da sich die Funktion mit Hilfe einer normalen Heckbremse ebenfalls realisieren lässt.
Zusätzlich sollte die moderne Rolle einen Sofortstopper oder auch Endlos-Stopper genannt besitzen, da man beim Stoppen des Köders während der Köderführung die Rolle nicht erst 2-3cm zurückdrehen muss bevor sie die Schnur fixiert.
Bei allen diesen Eigenschaften ist es in der Tat so, dass Qualitätsrollen von einschlägigen Markenfirmen eindeutig die Nase vorne haben. Diese Rollen kosten zwar etwas mehr als alternative günstige Produkte, bringen jedoch beim Fischen mehr Freude und eine einfachere Handhabung. Der Spruch „Wer billig einkauft, kauft zweimal" erscheint oft als Floskel, besitzt aber immer wieder einen Wahrheitsgehalt – gerade bei Rollen.
Die Schnur:
Bei der Wahl der Schnur hat es in den letzten Jahren einen kompletten Wandel im Spinnfischbereich gegeben. Viele Spinnfischer, die früher monofile Schnüre jeder Qualitätsklasse benutzt haben, sind heute auf geflochtene oder gezwirbelte Schnüre umgestiegen. Der Grund liegt vor allem an der ungeheuren Tragkraft und an der gegen null gehenden Dehnungseigenschaft des multifilen (aus mehreren Einzelfasern bestehenden) Materials. Diese beiden Eigenschaften sind wie geschaffen für das Spinnangeln, da aufgrund der Tragkraft der Durchmesser kleiner gewählt werden kann und durch die fehlende Dehnung der Anhieb auch bei voller Wurfdistanz noch gut bis zum Köder und damit zum Haken durchkommt.
Es ist darauf zu achten, eine Schnur zu wählen, die wenig Wasser aufnimmt, da an geflochtener Schnur erheblich mehr Wasser haftet als an monofiler und sich somit beim Anheben der Rutenspitze ein automatischer Schnurbogen einstellt. Dieser Effekt verstärkt sich beim Angeln im Wind noch weiter. Da die meisten geflochtenen Schnüre sehr anfällig gegen Abrieb sind, ist der übermäßige Kontakt mit Steinpackungen und Spundwänden zu vermeiden. Jede geflochtene Schnur sollte in regelmäßigen Abständen auf abgescheuerte und ausgefranste Stellen untersucht werden. Aus diesem Grund wird der Durchmesser beim Zanderspinnfischen, auch wenn die Tragkraft bei Geflochtener sehr hoch ist, mit ca. 0,13-0,17mm gewählt. Beim Aufspulen sollten etwa 5 Meter monofile Schnur als Untergrund aufgespult werden, die dann mit der Geflochtenen verbunden wird. Diese Unterlage verhindert das Mitdrehen der fertiggespulten geflochtenen Schnur auf der Spule. Die Schnur sollte relativ straff aufgespult werden; das beste Ergebnis erzielt man hierbei, wenn man die Schnur beim Kurbeln durch ein nasses Tuch zieht.
Die Farbe der Schnur ist Geschmackssache. Ich empfehle eher eine grüne natürliche Farbe, obwohl das Fischen mit hellen Schnüren etwas einfacher geht, da man auch als Anfänger den genauen Verlauf der Schnur einsehen kann.
Das Vorfach:
Die Wahl des Vorfachs zwischen Köder und Hauptschnur ist abhängig von dem Gewässer und dem Zielfisch. In Gewässern, in denen die Wahrscheinlichkeit einer Hechtattacke nicht ausgeschlossen werden kann, sollte ein dünnes Stahlvorfach verwendet werden. Es sollte sich um ein geschmeidiges und nicht zu starres Stahlvorfachmaterial handeln. Hier gibt es im Handel mehrere Sorten. Die wohl am meisten benutzten Stahlvorfächer bestehen aus 1x7 oder 7x7 oder 1x19 geflochtenen feinen Einzeladern aus Stahl. Es ist von Vorteil, wenn die Tragkraft des Vorfachs etwas niedriger liegt als die Tragkraft der Hauptschnur, da die Schnur bei einem unlösbaren Hänger dann stets kontrolliert am Vorfach reißt und nicht irgendwo auf der Hauptschnur. Die Herstellung von Stahlvorfächern ist Übungssache und lässt sich mit Hilfe der richtigen Ösenzange und Klemmhülsen oder mit Hilfe der Zwirbeltechnik schnell realisieren.
In Gewässern, wo man fast nur mit Barschen und Zandern zu tun hat, kann man das Vorfach entweder ganz weglassen und die Hauptschnur direkt an den Köder knüpfen oder aber man verwendet ein etwa 1m – 2,5m langes Stück aus monofiler Schnur. Dieses kurze Zwischenstück fängt die harten Kopfstöße des Zanders im Drill mit einer harten Rute zusätzlich ab. Die Bisserkennung verschlechtert sich bei der kurzen Länge des Zwischenstücks nicht großartig. An schwierigen Tagen, wo die Zander sehr vorsichtig sind oder wenn die Sonne stark scheint, kann es von Vorteil sein, wenn das zwischengeschaltete Vorfach aus Fluo-Carbon besteht, welches unter Wasser fast durchsichtig erscheint.
Die Kunst-Köder:
Vor mehreren Jahren war das Wort Gummiköder nur Eingeweihten und Testanglern bekannt. Die Gummirevolution begann damals sehr langsam mit Twistern. Diese kleinen und größeren Gummirollen mit flatterndem Schwanz wurden hauptsächlich zum Fang von Barschen eingesetzt. Der Zander selbst wurde damals noch mit gezogenen Köderfischen oder am Grund beangelt. Auf einmal drängten fischförmige Gummis mit Schaufelschwanz auf den Markt und der Hype der Gummis begann. Die Gummizusammensetzung war damals noch sehr hart und gerade bei kleineren Gummifischen bewegte sich der Schwanz nur im Zug gegen die Strömung. Den Bleiköpfen, die Beschwerung der Gummiköder, ist stets sehr wenig Bedeutung zugemessen worden. Im Laufe der Zeit bis heute wurden viele Köderformen, Gummimischungen und Bleikopfformen gestestet und nun sind diese Köder aus Gummi wie geschaffen für den Zander. Andere Köder wie z.B. Wobbler und Spinner sind förmlich in den Hintergrund gedrängt worden, sind aber deshalb unter bestimmten Umständen nicht weniger fängig. Es gibt viele verschiedene Arten und Formen von Kunstködern, die sich wiederum in mehreren Größen und Farben auf dem Markt befinden. Um in dem immensen Angebot das Richtige auszuwählen, soll hier im Folgenden auf ein paar Regeln und Empfehlungen zu Kunstködern des Zanderfangs eingegangen werden.
Alles aus Gummi:
An Gummifischen gibt es mittlerweile sehr viele Formen in den jeweiligen Farben. Der Eine schwört auf die eine Marke und der Andere benutzt nur die Gummis der anderen Produzenten. Trotz des großen Angebotes und unabhängig der Herkunft gibt es einige Regeln, die auf die Mehrzahl angewendet werden können:
Die Größe:
Die Größen der Gummifische sollte man an die Wassertemperatur und an die Art der Futterfische anpassen. Bei kalten Temperaturen sind Gummifische zwischen 12cm bis 18cm zu empfehlen, wobei im Sommer, wenn die Futterfische sehr aktiv sind, auch Ködergrößen von 5cm bis 12cm zum Erfolg führen. Die passenden Hakengrößen sind nachfolgend dargestellt (siehe unten). Neben den Wassertemperaturen können die Vorlieben der Zander in einzelnen Gewässern, was die Größe der Futterfische angeht, sehr unterschiedlich sein. Jedes Gewässer – ja sogar jeder Gewässerabschnitt – kann daher ein eigenes Ködergrößenoptimum haben. Es lohnt sich daher immer ein paar Gummis in verschiedenen Größen dabei zu haben, um auf wechselnde Bedingungen reagieren zu können.
Die Farbe:
Im Angelladen kommt es einem oft so vor, als ob die immensen Farbkombinationen nur für das Auge der zahlenden Kunden hergestellt werden. Das mag zum größten Teil stimmen, aber trotzdem gibt es Erfahrungswerte, die auf Vorteile verschiedener Farbgebungen zu bestimmten Bedingungen schließen lassen. Zum Beispiel sollten die unterschiedlichen Farben der Gummifische der Wassertrübung angepasst werden. Bei trübem Wasser sind Schockfarbenanteile zu empfehlen, hier sind besonders die Kombinationen aus fluo-gelb-schwarz, fluo-gelb-rot und hellweiß immer einen Versuch wert. Wenn das Wasser mittelklar oder sogar ganz klar ist, sollte man natürliche Farben vorziehen. Hierzu gehören Kombinationen wie z.B. gold-klar-glitter, klar-glitter und besonders silber-blau, silber-schwarz und grünliche Farben. Mittelfarben, wie weiß-schwarz oder beige können bei jeder Wassertrübung ausprobiert werden.
Im Winter sind dunklere Farben im Vorteil, wobei im Sommer stets jede Farbkombinationen getestet werden und auch zum Erfolg führen können
Die Form:
Auf dem Foto sind viele verschiedene Formen dargestellt. Die Silhouette eines Futterfisches ist bei allen Formen nachempfunden.
Die Schaufelschwänze senden je nach Größe und Form verschiedene Druckwellen unter Wasser aus. Durch die neuartigen Gummimischungen wackelt der Schaufelschwanz schon bei geringem Zug – auch im stehenden Gewässer. Dieser Effekt wird durch die feinen Rippungen am Schwanzansatz unterstützt und verstärkt, da noch weitere Druckwellen abgegeben werden, die den Zander zusätzlich reizen sollen.
Die Gummifische mit verdickter Schwanzflosse sind relativ langgezogen und besitzen eine hohe Frequenz der Schwanzausschläge. Diese Köder sind eher für den Einsatz in den Sommermonaten zu empfehlen.
Die schlanken Gummifische ohne besondere Schwanzausbildung senden sehr wenig Eigenaktion aus. Hier ist der Angler noch mehr gefragt, dem Köder durch Bewegung und Auftrumpfen des Bleikopfes auf dem Gewässerboden die notwendigen Reize beizubringen.
Neuartige Gummifische, die eine sehr natürliche Form und Farbe besitzen, imitieren verschiedene Fischarten. Inwieweit die Raubfische zwischen Symbolfarben und natürlichem Aussehen unterscheiden können, sollte jeder Angler für sich herausfinden.
Der Zusatzdrilling:
In manchen Situationen oder beim Gebrauch von großen Gummifischen sollten Zusatzdrillinge verwendet werden. Wenn die Zander wetterbedingt wenig Hunger haben und somit sehr vorsichtig beißen, dann schnappen sie nur kurz nach dem Köder und halten ihn oft am Schwanz fest. Da sich der Haupthaken des Bleikopfes in dem Moment nicht im Maulbereich befindet, geht der Anschlag ins Leere. Durch den installierten Zusatzdrilling im Schwanzbereich erhöht man daher die Chancen eines Anhiebs. Ab einer Ködergröße von länger als 12cm sollte immer ein Zusatzdrilling verwendet werden. Bei Größen bis 12cm kann man frei wählen, ob mit oder ohne. Nicht immer ist es ein Vorteil mit Zusatzdrilling, da es entweder passieren kann, dass der Drilling beim Einsaugen des Gummifisches an der Lippe des Zanders hängen bleibt und somit nicht ins Maul gerät oder aber die Schwanzbewegungen mit eingehaktem Drilling beeinträchtigt werden.
Form und Gewicht der Bleiköpfe:
Die Wahl der Bleiköpfe sollte zwar nicht überbewertet werden, aber für bestimmte Gewässerbedingungen lässt sich die Köderführung von Gummifischen optimieren. Für alle Formen gilt beim Gewicht: So leicht wie möglich und so schwer wie nötig. Das heißt, dass der Köder so leicht sein muss, dass er vom Angler durch die Rute oder die Rolle angehoben werden kann und nicht nur über den Boden schleift. Zum Anderen sollte das Gewicht so gewählt werden, dass der Köder bei Wind oder auf weiter Distanz noch genügend Kontakt zur Rute hat.
Das Wichtigste ist, dass jeder Köder auch bei Strömung noch auf dem Boden des Gewässers ankommt. Somit wird das Blei im Fluss schwerer gewählt als im stehenden Gewässer. Für den Kanal oder den See liegt man mit Gewichten von 7g bis 18g nicht verkehrt. In größeren Flüssen kommt es auf den Ort des Einsatzes an. In flachen Buhnen oder Hafeneinfahrten kann man schon mit 10g oder 12g auskommen. Wenn man allerdings an der Strömungskante oder im Hauptstrom fischen möchte, sind eher Gewichte von 12g bis 25g zu empfehlen. Je nach Gewässer und Stelle sollte man aus einem kleinen Sortiment das richtige Gewicht selber auswählen.
Die Formen der Bleiköpfe - auch Jigköpfe genannt – unterscheidet man in fünf gängige Ausführungen, die im Einzelnen erläutert werden:
(1)
Der Rundkopf
Der Rundkopf ist wohl der Bekannteste unter den Bleiköpfen. Er lässt sich universell einsetzen und hat keinen besonderen Effekt. Der Schwerpunkt liegt im Zentrum der Bleikugel.
(2)
Der Bananenkopf
Der Bananenkopf ist relativ neu auf dem Markt. Der Schwerpunkt liegt sehr weit vorne, wodurch sich der Köder noch auf weite Distanz zum Angler, wenn der Winkel der Schnur sehr flach ist, sehr gut vom Boden anheben lässt. Gerade bei flachem Wasser spielt dieser Vorteil eine große Rolle.
(3)
Der Erie-Schlittenkopf
Der Erie-Kopf oder auch Schlittenkopf genannt ist für tiefes Wasser konzipiert. Der Schwerpunkt liegt sehr weit hinten, wodurch der Köder auch bei Strömung leicht am Grund geführt werden kann. Er steigt nicht zu hoch und gerät deshalb nicht so leicht aus dem Sichtfeld des Zanders.
(4)
Der Fischkopf
Der Fischkopf ist bezüglich des Schwerpunktes und der Köderführung mit dem Rundkopf zu vergleichen. Dieser lässt sich allerdings, wenn man ihn färbt, als sehr naturgetreu einsetzen. Kombiniert mit einem gekürzten Gummifisch, dient der gefärbte Kopf als Imitat.
(5)
Der Stand-Up-Jig
Der Stand-Up-Jig wird mit etwas kleineren Gummifischen genutzt, da diese Montage nach dem Auftreffen auf dem Boden für einen Moment auf der Schaufel des Bleikopfes senkrecht stehen bleibt und langsam umkippt. Gerade dieser Effekt kann den Zander oder den Barsch noch am Boden liegend zum Biss verleiten.
Die Montage der Gummifische:
Die Montage sollte sehr sorgfältig durchgeführt werden. Hierzu wird der Gummifisch an der Stelle auf dem Rücken mit einem kleinen Ritz markiert, an der später der Haupthaken des Bleikopfes austreten soll. Dann fängt man an, den Haken von vorne mittig durch den Gummifisch zu ziehen bis die Spitze durch den Ritz am Rücken nach außen gestochen werden kann. Dann den Kopf über die verdickte und meist mit einem kleinen Widerhaken versehene Bleiwulst schieben und gerade ausrichten. Der Gummifisch sollte soweit wie möglich, aber nicht gequetscht auf dem Haken sitzen, weil sonst der anschließende Lauf beeinträchtig ist.
Wenn ein Zusatzdrilling montiert werden soll, wird dieser an ein kleines Stück Stahlvorfach mittels einer Quetschhülse befestigt. Dann wird am anderen Ende des Stahlvorfachs eine kleine Schlaufe geformt, die dann nur über den Befestigungsring des Bleikopfes gestülpt wird. Fixiert wird diese Zusatzmontage mit dem Einhängewirbel des Vorfachs. Wer keinen Wirbel am Vorfach benutzen möchte, sollte die Zusatzmontage durch Einfädeln des Drillings durch die am Bleikopfring durchgesteckte Schlaufe direkt verbinden.
Am Schluss wird der Drilling seitlich so mit einem Haken festgesteckt, dass sich der Schwanz des Gummifisches noch frei bewegen kann - und los geht's.
Wobbler:
Ob nun flachlaufende Wobbler für die Nacht oder tieflaufende Wobbler tagsüber, beide Arten sind erfolgsversprechend. Für den Zander sollten die Wobbler eine schlanke Form haben und etwa 9 bis 12cm lang sein. Die Farben sind abhängig vom Gewässer und der Angeluhrzeit. An trüben Gewässern können die Schockfarben fluogelb-schwarz besser sein, wobei an mittelklaren bis klaren Gewässern die natürlichen Farben silber-schwarz oder silber-blau von Vorteil sind. Schwarze und kupferfarbene Wobbler sind nachts flachlaufend ein echter Tipp. Die modernen Wobbler haben zum Teil Rasselkugeln eingearbeitet, die ich sehr empfehlen kann. Hier scheinen viele kleine Kugeln ein für den Zander reizenderes Geräusch von sich zu geben als einzelne schwere Kugeln, die eher für den Hecht zu empfehlen sind.
Die Technik der Wobbler-Pirsch ist weiter unten erläutert.Spinner
Auch wenn die Spinner eine untergeordnete Rolle spielen, so sind sie immer wieder erfolgreich. Bewährt haben sich qualitative, leichtlaufende Spinner der Größen 3 und 4. Eine schlanke Form ist für den Zander von Vorteil. Bei den Farben kann jeder selbst experimentieren, da es beim Spinner eher auf den starken Reiz ankommt als auf die Farben. Eine Farbausnahme stellt die nächtliche Spinnfischerei dar, bei der am besten schwarze Spinner benutzt werden.
Die Technik, dem Zander mit Spinnern nachzustellen, ist weiter unten erläutert.
Das Fischen mit dem Drachkovitsch-System:
Bei dieser Art der bewegten Köderführung wird ein Köderfisch mit Hilfe einer Montage aus Metalldraht und Drillingssystem durchs Wasser und über Grund gezogen. Die Köderführung ist der Gummifischangelei sehr ähnlich, doch kann der Köderfisch sehr viel langsamer geführt werden, da er durch sein natürliches Aussehen und durch den Fischgeruch eigene Reize an den Raubfisch aussendet. Hier kann auch die Rute etwas weicher gewählt werden, da der Köderfisch sehr vorsichtig geworfen und bewegt wird. Gerade im Winter können eisig-müde Zander mit dieser langsamen und durch Geruch zusätzlich erfolgversprechenden Montage überlistet werden.
Alternative Kunstköder-Entwicklungen:
Seit einiger Zeit gibt es viele Neuentwicklungen und auch viel Zwitter, die für die Spinnfischerei produziert werden. So gibt es zum Beispiel Wobbler mit Tauchschaufel, die aus Gummi bestehen, Bleiköpfe für Gummifische mit Loch und innenliegendem Schwamm für die Aufnahme flüssiger Geruchsstoffe und viele andere mehr. Jeder sollte immer mal wieder eines dieser Präparate testen, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Das Wichtigste ist jedoch, mit einer kleinen Auswahl verschiedener Formen in verschiedenen Größen und Farben ersteinmal die Technik zu erlernen und sich vor allem ein Bild über das zu beangelnde Gewässer zu machen.
Angeltechnik und Köderführung:
Das Wichtigste beim Angeln auf Zander mit Kunstködern ist die Köderführung. Natürlich sollte man die Köderwahl nicht vernachlässigen, aber der beste und neueste Köder fängt wenig, wenn man nicht weiß, wie er optimal geführt werden muss. Vieles mag auf den ersten Blick etwas kompliziert sein, aber nach wenigen Übungsstunden am Wasser kann man schon etwas experimentieren und kommt schnell in die Technik.
Das Führen von Gummifisch und Twister am Bleikopf:
Die Farben und Formen der Gummifische und Twister haben wir bereits besprochen. Jetzt soll es um die Köderführung und das Spiel des Gummis unter Wasser gehen. Der Angler muss selbst dafür sorgen, dass sein Köder an den richtigen Stellen die richtigen Bewegungen macht. Jeder Angler wird im Endeffekt seinen eigenen Stil entwickeln und es gibt viele Formen der Rutenhaltung und Köderführung, auf die nicht alle eingegangen werden kann. Im Folgenden soll eine Technik erläutert werden, die ich in den letzten Jahren für mich entwickeln konnte:
Da der Zander sich vorwiegend am Grund aufhält und tagsüber dort auch verweilt, sollte man mit Hilfe der Gummifische am Bleikopf den Boden abklopfen. Nach dem Auswerfen hält man die Rute etwa auf 2 Uhr (30° zur Wasseroberfläche) und lässt den Köder an gestraffter Schnur zu Boden sinken. Den Bodenkontakt erkennt man dadurch, dass die Schnur plötzlich erschlafft. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man hebt den Köder mit Hilfe der Rutenbewegung an oder aber, die Rute bleibt konstant auf 2 Uhr stehen und man hebt den Köder mit 2-3 Kurbel-Umdrehungen vom Gewässerboden. Die zweite Version hat den Vorteil, dass man im Falle eines Bisses, den Anhieb kräftiger setzen kann, weil die Rute noch nicht zu hoch zeigt. Eine Kombination aus Beidem ist ebenfalls denkbar und sollte von Jedem selbst ausprobiert werden.
Jetzt kommt der wichtigste Part: Nach dem Anheben wird die Rute und Rolle komplett stillgehalten und man lässt den Köder an straffer Schnur zu Boden gleiten. Wenn das Material richtig harmoniert, spürt man, wie der Köder auf dem Boden auftrifft. Wenn man es, z.B. durch starken Wind oder durch den Schnurbogen unter Wasser nicht spürt, kann man es auch an der Stelle, an der die Schnur ins Wasser taucht, sehen. Wenn der Köder wieder auf dem Boden angekommen ist, wiederholt man das Spiel solange, bis der Köder vor den Füßen ist.
Der Biss wird zu 90% beim Absinken kommen. Er macht sich meist nicht so bemerkbar wie beim Hechtspinnfischen, sondern besteht nur aus einem plötzlichen, leisen, aber direkten "Tock" in der Rute. Durch den auf das Blank aufgelegten Zeigefinger merkt man den "Tock" am besten. Er fühlt sich fast an wie ein kurzer Stromstoß. Meist bewegt sich die Rutenspitze dabei nicht und schon gar nicht, wenn der Zander beim Biss auf den Angler zuschießt. In jedem Fall muss der Anschlag sofort kommen, da der Zander den Köder nur kurz einsaugt und bei dem geringsten Misstrauen wieder ausspuckt. Schnelligkeit und äußerste Konzentration ist also angesagt, sonst verschläft man den Biss förmlich und an manchen Tagen hat man nicht viele davon (vielleicht auch nur einen Einzigen).
Beim anschließenden Fischkontakt ist aufgrund der harten Rute ein vorsichtiger Drill notwendig da der Fisch sonst leicht wieder ausschlitzt.
Wenn diese Technik an einem Angeltag nicht so erfolgreich sein sollte, so kann man die Einholgeschwindigkeit ändern oder den Köder, wenn die Hängergefahr es hergibt, einfach nur mal über den Boden schleifen lassen. So manche Köderführungsänderung kann besonders an schwierigen Tagen den Erfolg doch noch bringen.
Die Zanderpirsch mit Wobbler:
Das Fischen mit Wobblern auf Zander lässt sich in zwei übergeordnete Techniken unterteilen:
Am Tag:
Am späten Morgen sowie am frühen Abend und tagsüber jagen und verweilen die Zander am Boden des Gewässers. Mit tieflaufenden Wobblern kommt man in dieser Zeit zum Erfolg. Bei sinkenden Wobblern schwebt der Köder nach dem Auswerfen zu Boden, nun lässt man ihn durch langsamen Zug mit vielen Unterbrechungen bodennah "hüpfen". Schwimmende Wobbler werden bis auf den Grund gezogen und mit kleinen Unterbrechungen immer wieder zu Boden gezogen. Sie reizen den Zander besonders, wenn sie ab und zu mit der Tauchschaufel auf dem Boden aufstoßen und somit kleine Sandwölkchen entstehen.
Es sollte hier besonders darauf geachtet werden, daß der Kontakt des auftreibenden Wobblers zur Rute nicht verloren geht, da die Bisserkennung ähnlich wie beim Fischen mit Gummifisch ist.
In der Nacht:
Die zweite Wobblerangelart auf Zander ist bei Nacht anzuwenden. Es handelt sich wohl um die spannendste Art der Spinnfischerei. Ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Dämmerung jagt der Zander nicht nur waagerecht am Boden, sondern orientiert seinen Blick nach oben Richtung Wasseroberfläche. Da der Nachthimmel immer heller ist als der Gewässerboden, lassen sich die Kleinfische, die jetzt an der Oberfläche stehen, von untern sehr gut ausmachen. Ein oberflächennah gezogener Wobbler, bildet einen dunklen Kontrast zum Nachthimmel und wird von unten vom Zander attackiert. Die Tauchtiefe braucht jetzt nicht mehr als 1,0m sein.
In der Nacht sollte man das Gewässer bereits kennen und stets auf einen sicheren Stand achten. Nachdem man eine Stelle fächerförmig angeworfen hat, kann es vorkommen, dass ein Zander zwar nicht gebissen hat, aber dem Wobbler nachgeschwommen ist und sich nun direkt vor den Füssen des Anglers befindet. Es kommt nicht selten vor, dass der Zander den Köder in dem Moment attackiert, in dem er aus dem Wasser gehoben wird. Ist der Fisch dann nicht gehakt worden, sollte man ein paar weitere Zugversuche direkt vor den Füssen unternehmen. Besonders jetzt ist eine gute Einstellung der Rollenbremse notwendig, da man nur sehr wenig Schnur für den Drill zu Verfügung hat.
Diese Art der Spinnfischerei empfehle ich im Sommer in warmen Nächten auf jeden Fall einmal auszuprobieren. Nur Vorsicht: Das Herzinfarktrisiko bei einem nächtlichen Biss kurz vor den Füssen steigt rapide an.
Die Spinnen, die Zander (mit Spinner):
Der Zanderfang mit Spinnern ist in den letzten Jahren durch das Aufkommen der Gummiköder ein wenig in den Hintergrund geraten. Dabei ist es mit Spinnern immer einen Versuch wert. Der Spinner sendet durch das drehende Spinnerblatt sehr starke Druckwellen aus, die auch müde Räuber reizen können. An manchen Tagen kann genau dieser Reiz doch noch zum Erfolg führen. An anderen Tagen dagegen kann es vorkommen, dass zu viele abgegebene Druckwellen den Zander eher verschrecken. Das Wichtigste ist, dass man tagsüber nicht über dem Zander fischt. Ruhig den Spinner bis zum Boden absinken lassen und dann langsam bodennah führen. Stops und Aussetzer mit Spinnern sind nur mit qualitativ hochwertigen Spinnern zu empfehlen, weil nur diese direkt nach dem Wiederanzug anfangen zu drehen. Die Hängergefahr ist leider relativ groß, aber wenn man das Gewässer erst richtig kennengelernt hat, so weiß man auch, wo man den Spinner höher führen muss.
In der Nacht kann der Spinner auch an der Oberfläche geführt werden. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass die Einholgeschwindigkeit nicht zu schnell wird. Leichtgängige und ruhig laufende Spinner sind hier zu empfehlen. Im Dunkeln sind schwarze Spinner am besten, da sie gegen den hellen Nachthimmel den stärksten Kontrast liefern und vom Zander von unten am ehesten wahrgenommen werden.
Gerade mit Spinnern ist mit Beifängen von Barschen besonders zu rechnen.
Standorte:
Wir haben jetzt also unsere Ausrüstung zusammen, haben die Technik besprochen und wollen jetzt Zander fangen. Am Wasser angekommen fragt man sich, wo die Zander sich denn nun aufhalten. Um nicht wahllos durch die Gegend zu schmeißen und die Statistik für sich selbst arbeiten zu lassen, kann man seine Erfolgsaussichten erheblich steigern, wenn man das Gewässer kennt, in dem man angelt.
Im Grunde lässt sich die Zanderpirsch mit Kunstködern auch als "Zandersuche" bezeichnen. Eine aktive Suche gilt als sehr effektiv, da man viele verschiedene Stellen in einer Angeltour abklappern kann und man lernt das Gewässer dabei viel besser kennen. Jede neue angesteuerte Stelle bringt die Möglichkeit, die nötige Konzentration wiederzubekommen. An einer festen Stelle bleibend kommt ohne Biss schnell Langeweile auf und dann verpasst man vielleicht den Biss, der dann doch kommt, weil man nicht konzentriert genug war.
Im Folgenden sollen ein paar bevorzugte Standorte der Zander im Fluss, im Kanal und im Baggersee beschrieben werden:
Der Zander im Fluss:
Die Zander lieben große Flüsse; in Deutschland seien hier einmal als Beispiel die Elbe, die Weser, der Rhein und auch die Ems genannt. In den Flüssen suchen sie stets festen Untergrund aus Sand oder Kies. Dort, wo das Wasser zum Stehen kommt und sich somit sehr viele Blätter und Schlamm ansammeln, sind sie nur selten anzutreffen.
Ein Fluss hat mehrere unterschiedlich durchströmte Abschnitte:
Das Steilufer:
Das Steilufer besteht aus einer parallel laufenden Steinpackung, die am unteren Fußpunkt in den Sandboden des Flusses übergeht. Je sauberer diese Grenze hergestellt wurde, desto tiefer ist die kleine Rinne an dieser Kante, in der sich die Zander sehr gerne aufhalten. Sie besetzen damit eine tiefe Stelle, die Schutz durch die Steine gibt und zusätzlich den Blick freigibt in die Gewässermitte. Der Fisch steht also kurz vor den Füssen. Dieser Umstand kann sich allerdings jahreszeitlich und auch im Laufe eines Tages ändern.
Das Freiwasser:
In der Flussmitte ist die Strömung bei großen Flüssen meist am stärksten. Dort halten sich die Zander im Sommer tagsüber auf, da hier der Sauerstoffgehalt am größten und die Wassertemperaturen nicht so warm sind. Um im Hauptstrom zu fischen, sollte der Bleikopf erheblich schwerer gewählt werden als am Ufer. 20-30gr. sind oft notwendig, um den Gummifisch überhaupt am Grund halten zu können.
Die Buhnen und Schlengen:
Das Fischen mit Gummifischen in den Buhnen größerer Flüsse ist wie geschaffen für den Zanderfang. Es gibt kurze, lange, flache, tiefe, durchströmte und ruhige Buhnenkessel. Die Gewässerkenntnis ist hier besonders wichtig, aber auch ohne besonderes Wissen, kann man die richtigen Stellen finden, da es charakteristische Bodenstrukturen in jeder Schlenge gibt.
In der Abbildung ist eine typische Sandschlenge mit Rückströmung dargestellt. Hier halten sich die Zander, wenn sie nicht gerade im Hauptstrom verweilen, mit Vorliebe an den rotmarkierten Stellen auf und lassen sich beim Wandern von Buhne zu Buhne sehr gut ausfindig machen. Im Uferbogen muss sich nicht unbedingt Sand befinden, die Steinpackungen umfassen die Schlenge oft völlig, was den Strömungsverlauf allerdings kaum beeinflusst.
Zwischen Buhne und Steilufer:
Es gibt Buhnenköpfe, die sehr kurz sind und sehr weit auseinanderliegen. Hier kommt es selten zu kompletten Rückströmungen. Hinter den Köpfen entsteht eine kleine tiefe Kehrströmung, in der die Zander liegen. Zusätzlich lassen sich die langen Stücke zwischen den kurzen Buhnen ebenfalls wie am Steilufer gut befischen. Die Zander halten sich hier zwar in der Strömung auf, aber diese fällt nicht so stark aus und der Bleikopf kann etwas leichter gewählt werden als bei einem reinen Steilufer. (siehe Abbildung)
Der Zander im Kanal:
Gerade im Kanal ist der Zanderangler und seine Technik gefragt. Das überwiegend stehende Gewässer besteht zum größten Teil aus geraden mit Steinpackungen oder Spundwänden eingefassten Gewässerverläufen. Die Tiefenverteilung ist sehr gleichmäßig und in der Mitte befindet sich die Fahrrinne. Also, alles sehr eintönig. Gerade bei solchen Verhältnissen muss man die Augen beim Angeln offen halten - auch im Kanal gibt es Unregelmäßigkeiten, die man finden und beangeln sollte. Der Fisch sieht den Kanal unter Wasser ebenfalls sehr gleichmäßig und sucht automatisch nach Verstecken.
Diese Verstecke oder Unregelmäßigkeiten können z.B. sein: Poller zum Anlegen von Schiffen, Brückenpfeiler, Pegelstandsanzeigen, kleine Buchten und Aus- und Einfahrten von Sportboothäfen. Je näher der Angler diese "Hindernisse" im Wasser anwirft desto besser. Gerade im Abstand von 1 m zu diesen Hindernissen ergeben sich kleine Vertiefungen durch Auskolkung bei Schiffsverkehr und in diesen Löchern steht der Zander. Auch die Bereiche unter- und oberhalb von Schleusen (Vorsicht: Schutzzonen beachten) sowie der Wechsel von Spundwand zum Steilufer sind gute Stellen. Brücken, mit und ohne Brückenpfeiler, sind ebenfalls gute Plätze, da sie ständig Schatten auf das Wasser werfen. Verbindungsstücke von Kanälen und Stichkanälen sind gute Stellen, weil sich im Zentrum des "T-Stücks" eine Sandbank bildet, da die Schiffe stets links oder rechts fahren und in der Mitte so gut wie nie anzutreffen sind. An solchen und an anderen ausgemachten Tiefenkanten, die man beim "Abklopfen" finden kann, lohnt sich immer ein Versuch.
Es wird immer wieder festgestellt, daß die Beißzeiten im Kanal im Gegensatz zu anderen Gewässern verschieden sein können. Aufgrund der Schiffsdurchfahrten, die vorwiegend am Tag stattfinden, bleibt das Wasser ständig in Bewegung, hat somit den höchsten Schwebstoff- und Sauerstoffgehalt. Diese Bedingungen mögen die Zander gerne und da ihre Futterfische ebenfalls im aufgewirbelten Kanalwasser nach Kleinstlebewesen suchen, ist der Tisch für Alle reich gedeckt. Deshalb kann es trotzdem sinnvoll sein, früh aufzustehen, um vor Sonnenaufgang am Wasser zu sein, aber man braucht um 09:00 Uhr nicht nach Hause zu gehen, da mit aufkommenden Schiffen eine zweite und damit neue Beißphase eingeläutet wird.
Es gibt eine besondere Angelart mit Kunstködern in Kanälen, die im ersten Moment etwas seltsam aussieht, aber immer wieder einen Versuch wert ist und wie folgt angewendet werden kann:
Hierzu benötigen wir einen Kanal-Abschnitt, der auf der zu beangelnden Seite durch Spundwände eingefasst ist. Der Köder wird vor den Füßen an der Spundwand ins Wasser gelassen. Nun geht man ca. 5 bis 10m (je nach Wassertiefe) in eine Richtung und lässt die Schnur von der Rolle laufen. Jetzt wird der Rollenbügel umgelegt und die Schnurbremse auf Funktion überprüft. Dann geht man so leise wie möglich weiter und schleift oder zieht den Köder hinter sich her. Der Ruten-Arm wird dabei ausgestreckt und die Rute zeigt im 90° Winkel zum Wasser. Vorsichtig bewegt man sich nun in wechselnder Geschwindigkeit fort und befischt somit einen sehr langen Abschnitt direkt an der Spundwand. Bei Fischkontakt wird der Anschlag sofort gesetzt und der Drill kann beginnen. Von Vorteil ist es, wenn an der Oberkante der Spundwand ein Unterhaltungsweg oder eine sonstige begehbare Oberfläche liegt. Besonders erfolgreich kann diese Technik in der Nacht durchgeführt werden, dann dienen Wobbler als Köder. Hat man die Strecke hinter sich gelassen, kehrt man um und befischt den Abschnitt in die andere Richtung.
Der Zander im Baggersee:
Im Baggersee haben wir es ebenfalls mit einem stehenden Gewässer zu tun. Hier können wir in den meisten Fällen nicht auf Bauwerke als Hot-Spots im Wasser hoffen. Wenn stillgelegte Befestigungen oder sonstige ehemalige Installationen vorhanden sind, dann ist es immer einen Versuch wert, diese Punkte anzuwerfen.
Das Hauptaugenmerk sollte allerdings auf Untiefen gerichtet werden. Alle Kanten, alle Löcher und Unregelmäßigkeiten in der Tiefe müssen gefunden und untersucht werden. Entweder man hat im optimalen Fall bereits eine verlässliche Tiefenkarte oder man besitzt ein Echolot (werfbar oder vom Boot aus). Wenn man auf solche Hilfsmittel nicht zurückgreifen kann, hilft nur das Abklopfen mit dem Gummifisch am Grund, um eventuelle Löcher am Gewässergrund durch plötzlich verlängerte Absinkphasen des gerade angehobenen Gummifisches ausfindig zu machen. Bei Sonnenschein kann es je nach Gewässer und Umgebung auch hilfreich sein, wenn man auf einem erhöhtem Punkt steht und mit Hilfe einer Polarisationsbrille, welche die Spiegelung des Wassers mindert, eventuelle Kanten auch von oben im Sonnenschein erkennen kann.
In diesen Löchern oder an Kanten, wo sich die Tiefe sprunghaft ändert, hält sich der Zander vorwiegend auf und muss von uns dort gesucht werden. Als Technik der Köderführung kann die gleiche wie beim Kanal oder im Fluss angewendet werden.
Zander vom Boot:
Falls man selbst ein Boot besitzt oder das Glück hat, sich beim hiesigen Angelverein in bestimmten Gewässern ein Boot auszuleihen, eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten.
Das zu beangelnde Gewässer lässt sich jetzt vertikal erforschen.
Die Wassertiefen lassen sich am besten mit einem Echolot messen. Da es im Handel viele verschiedene Arten und Qualitäten an Echoloten gibt, sollte man sich genau informieren. Die wichtigsten Kenndaten sind die Bildschirmfarbe (Graustufen oder farbig), der Frequenzbereich und insbesondere der Abstrahlwinkel des Gebers unter dem Boot. Auch ohne elektronische Hilfsmittel können die Tiefen mit Hilfe eines Lotbleis am Seil ermittelt werden, jedoch benötigt man hierzu nicht selten zwei Personen im Boot und die Handhabung ist natürlich nicht so angenehm wie mit einem Echolot.
Anhand dieser Informationen werden Kanten, Rinnen und andere Unregelmäßigkeiten ausgemacht. Hat man solche Punkte gefunden, so markiert man sie mit einer kleinen Boje am Grund oder speichert die Punkte auf Knopfdruck mit einem geeigneten GPS-Empfänger. Die elektronische Speicherung hat den Vorteil, daß man jederzeit an diese Stelle wiederkehren kann ohne über Wochen hinweg eine Ansammlung von kleinen Plastikbojen im Wasser zu haben.
An diesen Punkten gilt es jetzt, sich so leise wie möglich im Boot zu verhalten. Wenn man etwas weiter abseits ankert, kann man den Kunstköder mehrmals an den Hot-Spots positionieren. Die Köderführung ist in diesem Fall genauso wie vom Festland. Da man sich auf einem relativ hohen Standort im Verhältnis zum Gewässerboden befindet, ist darauf zu achten, daß man den Köder nicht zu weit vom Boden anhebt und den Wurf bis kurz vorm Boot zu Ende fischt.
Eine andere Möglichkeit ergibt sich, wenn man wahre Löcher im Gewässerboden gefunden hat. Dann kann es sinnvoll sein, das Boot direkt über der Stelle zu positionieren, um dann mit der sogenannten Vertikaltechnik erfolgreich zu sein. Hierzu eignen sich extra für diesen Fall entwickelte Vertikalköder, die eine Mischung aus Wobbler und Pilker sind. Diese werden mit kleinen langsamen und auch abwechselnd schnellen Sprüngen vom Boden gehoben und wieder abgesenkt, um auf dem Gewässergrund aufzutrumpfen. Diese Technik kann besonders im Winter, wenn die Zander in den Löchern „übereinander" stehen und sich kaum hin und her bewegen, erfolgsversprechend sein.
Im Fluss hat man im Boot den zusätzlichen Vorteil, daß man parallel zur Steinpackung fischen kann und somit nicht bei jedem Wurf den Köder durch Hänger riskiert.
Die Jahreszeiten:
Die schon beschriebenen Standorte der Zander in den einzelnen Gewässertypen sind gute Anhaltspunkte, die immer wieder Erfolg versprechen. Doch gerade beim Zander ist die Jahreszeit ebenfalls von starker Bedeutung. Nicht dass man ihn nur zu bestimmten Jahreszeit fangen kann, aber man muss zu jeder Zeit wissen, wo er sich gerade vornehmlich aufhält. Der Angler, der das ganze Jahr über die Methode durchfischt, mit der er im Frühjahr gute Erfolge erzielt hat, wird unter Umständen im Sommer, Herbst und Winter nicht an die Fänge anknüpfen können.
Im Frühjahr nach der Schon- bzw. Laichzeit, wenn die Temperatur des Wassers noch nicht so angestiegen ist, steht der Zander noch ufernah hinter oder neben Steinböschungen. Auch direkt in den Buhnenfeldern ist er jetzt noch anzutreffen. Die Beißlaune ist sehr groß und somit ist diese Zeit auch eine der Besten, dem Zander nachzugehen.
Im Sommer bei warmen Temperaturen sucht der Zander Strömung und Sauerstoff. In dieser Jahreszeit verbleibt er im Fluss gerne tagsüber in der Hauptströmung und kommt nachts in die flachen und etwas abgekühlten Uferbereiche, um die frischen Jungfische zu jagen. Es wird oft beobachtet, dass die kleineren Zander hier erheblich früher auftreten, wobei die größeren Exemplare später in der Nacht folgen und morgens auch früher wieder im Hauptstrom verschwunden sind. Wenn es einen sehr heißen Sommer gibt, so kommen die Zander nachts nur noch in durchströmte Uferbereiche wie z.B. an die Steinpackungen der Steilufer größerer Flüsse.
Der Herbst ist vergleichbar mit dem Frühjahr. Die Temperaturen des Wassers sinken wieder und der Zander steht somit auch tagsüber wieder in den Löchern der Buhnen. Jetzt sind etwas größere Köder gefragt, die dem Zander bei geringem Kraftaufwand möglichst viel Beute versprechen. Je kälter das Wasser wird, desto langsamer sollte der Köder geführt werden.
Im Winter gelten ebenfalls größere Köder als vorteilhaft. Die Köderführung sollte nun allerdings sehr viel langsamer durchgeführt werden, da die Fische aufgrund des zurückgeschalteten Stoffwechsels sehr träge am Boden verweilen. Sehr tiefe Löcher und Buhnen, aber auch direkt im Strom hinter großen Steinen, befinden sich jetzt die bevorzugten Standplätze. Da das Wasser mit +4°C des höchste spezifische Gewicht besitzt, ist es unten am Grund somit wärmer als in flacheren Bereichen oder an der Oberfläche.
Was man dabei haben sollte:
Zusätzlich zu der hier beschriebenen Geräte-Ausrüstung empfehle ich noch folgende Utensilien, die zum Teil Pflicht sind oder überaus nützlich sein können:
- Kescher: Es sollte ein ausreichend großer Kescher mit einer Öffnungsweite von über 55cm sein. Die Tiefe sollte mindestens 50cm betragen. Als optimal fürs Zander-Wandern hat sich ein großer Watkescher, wie ihn die Meerforellenangler benutzen, herausgestellt. Dieser lässt sich problemlos über die Schulter hängen und ist auch sehr leicht zu tragen.
- Gummistiefel: Weil man durch den kurzen Keschergriff zur Landung nah ans Wasser geht und beim "Strecke machen", besonders in der Nacht, oft durch hohes nasses Gras läuft, haben sich gute Gummistiefel bewehrt.
- Messer: Es sollte aus Sicherheitsgründen klappbar sein und etwa ein Klinge von mindestens 10 cm Länge besitzen.
- Schlagholz: Für das waidgerechte Versorgen der Fische, die man entnehmen möchte, gehört immer ein ausreichend schweres und stabiles Schlagholz für die Betäubung.
- Maßband: Hier gibt es im Fachhandel für Textilien Maßbänder aus Stoff, die sich auf Knopfdruck einrollen. Metallmaßbänder sind am Wasser ungeeignet, weil sie schnell rosten und auch sehr verletzungsträchtig sind.
- Zangen: Hier empfehle ich einen kleinen Saitenschneider für das Kappen der Geflochtenen und des Stahlvorfachs und eine ausreichend lange Zange zum Lösen von tiefsitzenden Haken und Drillingen.
- Weste: Wenn das Wetter mitspielt, ist eine Weste, durch die man sehr schnell z.B. eine Zange oder einen Fotoapparat greifen kann, immer von Vorteil.
- Handschuhe: Der Kiemendeckel des Zanders ist sehr scharf und hat schon so manchen tiefen Schnitt hinterlassen. Daher ist es unter Umständen sinnvoll, beim Hakenlösen die Griffhand mit Hilfe eines nassen (sehr wichtig) Handschuhs zu schützen.
- Kopflampe: Besonders in der Nacht braucht man beide Hände und somit ist eine Kopflampe vor der Stirn sehr zu empfehlen. Optimal ist es, wenn diese Lampe zwei Stufen (hell und gedimmt) besitzt. Beim Laufen benutzt man die helle Einstellung und am Ufer reicht das gedämmte Licht, um die Fische vor den Füßen nicht unnötig zu verschrecken.
- Fotoapparat: Dieser sollte nie fehlen! Den Moment einzufangen, den man am Wasser erlebt, um ihn dann nach dem Angelausflug zu Hause zu zeigen, macht immer wieder Freude. Für diesen Zweck bieten sich besonders Digitalkameras an. Es müssen nicht immer Fangfotos sein, auch ein frisch fotografierter Sonnenaufgang oder eine Libelle am Grasstängel, lässt das Herz noch Tage später lachen.
Nachwort:
Kein Fisch ist besser oder schlechter als der Andere und jeder Fisch ist mit angemessenem Respekt zu behandeln. Für viele Angler besitzt der Zander trotzdem einen Hauch von Mystik. Ob es daran liegt, dass er zum größten Teil verborgen bleibt und sich im Grunde nie wirklich zeigt oder dass er diese wunderschön reflektierenden Augen besitzt oder einfach daran, dass es nicht ganz einfach ist, ihn auf Anhieb zum Biss zu verleiten - es soll Jeder für sich selbst entscheiden. Für mich ist es in jedem Fall immer wieder etwas Besonderes, am Wasser zu stehen, den Boden "abzuklopfen" und auf das "Tock" zu warten.
In diesem Sinne wünsche ich Allen, sowohl Anfängern, die sich mit der Materie beschäftigen wollen als auch den Experten, die es immer wieder aufs Neue versuchen, viel "Petri" für die Zukunft.
Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen!
Quelle: online-angler.foren-city.de/topic,1111,-die-zanderfibel-der-weg-zum-zander.html