Montagen zum Posenangeln
Von Jürgen Müller und Tom Dörner
Nicht immer lassen sich Forellen durch aktives Fischen überlisten. An Tagen, an denen unser geschleppter Köder verschmäht wird, sind Posenmontagen trumpf. Die wichtigsten Varianten zum Fischen mit einem "Schwimmer" stellen wir hier vor.
1.)
Die einfache Waggler-Posen-Montage
Für viele Angler ist es doch noch immer wieder der allerschönste Moment: die Pose zuckt ein wenig, dann, plötzlich taucht sie ab.... Biss!
Auch wenn sich die Trends im Forellenangeln aus Italien bei uns längst durch Sbirolino und Co durchgesetzt haben, fischen noch immer sehr viele Angler traditionell mit der guten alten Pose. Und daran ist auch nichts schlimmes, denn wenn man einige kleine Regeln beachtet, ist das Fischen mit der Pose nicht minder fängig!
In jedem Fall sollte man darauf achten, dass man dem Fisch beim Biss so wenig Widerstand wie nur möglich entgegenbringt. Das bedeutet den Einsatz von möglichst schlanken Posen und eine exakte Bebleiung. Ich bevorzuge für diesen Fall die vorbebleiten Pfauenfedern (Loaded Peacock) von Drennan, da sich diese hervorragend werfen lassen und schon fast ideal vorbebleit sind. Durch den Klemmclip am Wagglerende, kann man diese Pose ganz nach Bedarf feststehend oder durchlaufend fischen. Benutzt man sie feststehend, sollte man durch ein paar Schrotbleie den Waggler nachtarieren, so dass die Pose wirklich vollkommen ausgebleit ist.
Gerade bei etwas stärkerem Wind sind Waggler optimal, da ein Großteil der Schnur unter Wasser läuft und nicht vom Wind angegriffen werden kann.
Tipp: Wenn man in tieferen Gewässern fischt und sich nicht sicher ist, in welcher Tiefe die Forellen stehen, eignet sich eine durchlaufende Montage hervorragend. Man bebleit den Köder so, dass er ganz langsam absinkt. Das stellt auf der einen Seite einen sehr verlockenden Reiz für die Forellen dar, auf der anderen Seite kann man so herausfinden, in welcher Tiefe die Fische tatsächlich stehen.
2.)
Die Oberflächen-Montage
Gerade im Sommer, wenn die Forellen nur knapp unter der Wasseroberfläche stehen, besteht oftmals die Gefahr "unter den Forellen hindurch" zu angeln. Fischt man auch nur ein kleines Stück zu tief, bleibt man chancenlos, bzw. fischlos. Mit der Oberflächenmontage jedoch hat man nun beste Chancen.
Wie Sie sehen können, kommt es bei der Oberflächenmontage weniger auf die Montage selbst an, das Vorfach, das man entweder hinter einer schwimmenden Sbiro-Montage, oder einer Wasserkugel anbietet, ist entscheidend!
Möchte ich einfach nur Schwimmteig auf der Wasseroberfläche auftreiben lassen, kann ich diesen ohne weitere Kniffe direkt an den Haken kneten und auswerfen. Allerdings möchte man mitunter gerne auch Softbaits oder Naturköder fischen, so benötigt man kleine Styroporkügelchen, die man am Besten schon zu Hause vorbereitet, in dem man sie mit Hilfe einer Ködernadel auf das Vorfach zieht. Diese Kügelchen sind in den verschiedensten Farben erhältlich, so dass man durch experimentieren mit der jeweils fängigen Farbe, weitere Reize erzeugen kann.
Tipp: Stehen die Forellen in Ufernähe benötigt man weder einen Sbirolino, noch eine Wasserkugel, da man nicht auf Weite kommen muss. In diesem Fall kann man das Vorfach direkt an die Hauptschnur knoten, oder maximal einen kleinen Wirbel zwischenschalten, der aber nicht so schwer sein darf, dass er unseren Oberflächenköder unter Wasser zieht!
3.)
Die Wasserkugel-Montage
Es gibt Tage am Forellensee, da kommt bei mir auch das Wasserkügelchen zum Einsatz. Sei es weil alle Forellen im See sich abgesprochen haben und geschleppte Köder links liegen lassen oder aber ich einfach keine Lust habe mich auf´s Schleppen zu konzentrieren. Stattdessen setze ich mich in mein Anglerstühlchen und genieße bei einer Tasse Kaffee das stille Treiben um mich herum. Doch bevor ich in aller Ruhe genießen kann, muss das Wasserkügelchen in den See. Die Betonung liegt hier wirklich auf "Kügelchen", denn Tennisball große Kugeln bzw. Bomben mit Scheuchwirkung entsprechen nicht der "fine art" des Forellenfischens. Eine kleine bis mittelgroße Wasserkugel reicht völlig aus. Schließlich können wir ja das Wurfgewicht beeinflussen, indem die Wasserkugel mit Wasser befüllt wird. Mit einer kleinen befüllten Wasserkugel sind somit auch größere Wurfweiten möglich. Vorausgesetzt natürlich, dass mit der dazu passenden Rute gefischt wird. Ich fische in der Regel eine hochwertige, 3,90 m lange Matchrute mit A-Aktion (Spitzenaktion), die ein Wurfgewicht bis 20 g hat.
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Kommen wir zur Montage! Die Wasserkugel wird freilaufend auf die Hauptschnur gezogen, gefolgt von einer Gummiperle. An das Ende der Hauptschnur wird ein Wirbel angeknotet und wer möchte, kann auch hier der Einfachheit halber einen Haken am Wirbel befestigen. Das Vorfach, auf das eine kleine Pilotkugel gezogen wird, kann durchaus 2 - 3 m lang sein, hängt aber letztendlich von der Tiefe des Gewässers ab. Durch die variabele Positon der Pilotkugel bin ich in der Lage Wassertiefen von wenigen Zentimetern bis hin zur kompletten Vorfachlänge zu befischen. Des weiteren kann der Köder langsam und relativ natürlich bis zur gewünschten Tiefe absinken. Ich fische die Montage bei geöffneter Rolle und klemme die Hauptschnur unter einem Schnurclip. Beim kleinsten Zupfer löst sich die Schnur unter dem Clip und der Fisch kann ungehindert Schnur nehmen. Bevor unsere heißgeliebte Forelle jedoch Schnur nimmt, ist jedoch deutlich an der Pilotkugel zu erkennen, dass sich jemand für unseren Köder interessiert. Wer möchte, kann diese Montage auch alle paar Minuten 2 - 3 m heranzupfen. Dadurch bekommt der Köder wieder Auftrieb und sinkt dann wieder langsam ab.
Quelle: www.forellensee-angeln.de