Schleppangeln
 


Montagen zum Schleppangeln

Von Jürgen Müller

Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten aktive Forellen an den Haken zu bekommen, die effektivste aber ist meiner Meinung nach das Schleppangeln mit der Pfauenfeder und dem Sbirolino.

Im Folgenden möchte ich auf die wichtigsten Montagen eingehen und einen Überblick verschaffen, welches Material zur Verwendung besonders geeignet ist.


1.)
Die Sbirolino-Montage

Mit den Sbiro bin ich in der Lage große Bereiche bzw. Tiefen eines Gewässers zu befischen. Man bekommt sie in den unterschiedlichsten Wurfgewichten, angefangen von leichten 3g Sbiros bis hin zu Geschossen von 40g. Das Wurfgewicht bestimmt letztendlich in Abstimmung mit der Rute die Wurfweite. In der Regel befinden sich zwei Gewichtsangaben auf dem Sbiro. Die erste Angabe steht für das o. e. erwähnte Wurfgewicht, die zweite beschreibt das Gewicht des Sbiros im Wasser. Dieses Gewicht hat großen Anteil daran, wie sich der Sbiro im Wasser verhält. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen schwimmenden und sinkenden Sbiros. Auf die sinkenden Sbiros möchte ich etwas genauer eingehen. Sie teilen sich auf in leicht sinkende, halb sinkende und schnell sinkende. Je größer die zweite Gewichtsangabe im Verhältnis zum Wurfgewicht, desto schneller sinkt der Sbiro im Wasser ab. Schwimmende und leicht sinkende Sbiros werden für das oberflächennahe Fischen eingesetzt, halbsinkende für das Mittelwasser (2 -3m) und schnell sinkende für die tieferen Regionen.

Beispiele zu den Gewichtsangaben
8g - 0,8g = leicht sinkender Sbiro mit einem Wurfgewicht von 8g für kleinere Gewässer.
12g - 6g = halb sinkender Sbiro mit einem Wurfgewicht von 12 g für größere Gewässer.

Aber nicht nur das Sinkgewicht alleine bestimmt die Wassertiefe in der wir fischen, sondern auch die Form und die Gewichtsverteilung. Durch den entstehenden Auftrieb beim Einholen hat der Sbiro das Bestreben zur Wasseroberfläche zurückzukehren. Aber Form, Gewichtsverteilung, Geschwindigkeit und natürlich auch die Stellung der Rute bestimmen, ob der Sbiro schon nach wenigen Kurbelumdrehungen an der Oberfläche zu sehen ist oder wir ihn längere Zeit in einer bestimmten Wassertiefe führen können.
Sbirolinomontage
Kommen wir nun zu Montage. Die Abbildung zeigt, wie ein Sbirolino montiert wird. Zuerst wird die Hauptschnur durch Das Führungsröhrchen des Sbiros geschoben. Mit monofiler Schnur ist das kein Problem. Bei geflochtener bzw. nasser geflochtener Schnur kann das unter Umständen schon einmal etwas länger dauern. Ein spezieller Einfädler kann hier Ärger und Zeit ersparen. Ist kein Einfädler zur Hand, hilft nur noch Saugen, bis das Ende der Schnur im Mund angekommen ist. Dann wird eine Gummiperle aufgezogen und eine 3er Wirbelkette angeknotet. Wer möchte kann noch einen Haken einhängen, der das Wechseln des Vorfaches vereinfacht. Ich bin jedoch der Ansicht je weniger, desto besser. Fische ich mit monofiler Schnur, kommen für mich nur die qualitatv hochwertigen Schnüre Tatanka und Gorilla Verde von Tubertini in Frage. Entscheide ich mich für geflochtene Schnur, ist es die Stroft GTP. Das Vorfach sollte mindestens eine Länge von 1,5 m haben. Persönlich bevorzuge ich Vorfächer von 2 -3m Länge. Da Vorfächer in diesen Längen nicht käuflich zu erwerben sind, binde ich meine Vorfächer selbst. Auch hier kommen Tatanka und Gorilla Verde von Tubertini zum Einsatz, die mit Haken der Firma Gamakatsu (LS-2210 S) eine wunderbare Einheit bilden. Wird mit einem schwimmenden oder leicht sinkendem Sbiro gefischt, so sollte im letzten Drittel des Vorfaches ein Bleischrot aufgeklemmt werden. Das Bleischrot reguliert die Lauftiefe des Köders unter der Wasseroberfläche. Ohne Bleischrot gefischt, läuft der Köder durch den Auftrieb direkt an der Wasseroberfläche. Wer öfters mit dieser Montage fischt, wird feststellen, dass sich durch das Bleischrot auf dem Vorfach die Montage öfter einmal verheddert. Darum sollte man grundsätzlich beim Auswerfen die Montage kurz vor dem Auftreffen auf die Wasseroberfläche abstoppen, damit sich das Vorfach schön strecken kann.


2.)
Die Pfauenfeder-Montage

Diese Schleppposen-Montage bevorzuge ich überwiegend an kleineren Teichanlagen, die zum einen eine überschaubare Tiefe haben und wo zum anderen keine großen Wurfweiten erforderlich sind. Aber auch an großen Forellenseen setze ich sie ein, um die Uferkanten abzufischen. Die Schleppposen-Montage besteht wie der Name schon sagt aus einer Schlepppose, einem Durchlaufblei, einer Gummiperle und einer 3er-Wirbelkette. Hauptbestandteil dieser Montage ist die Schlepppose, die der Handel in verschiedensten Variationen und Gewichtsklassen bereit hält. Ich persönlich bevorzuge die natürliche Variante eines Pfauen-Federkiels, die ich mir selbst auf die passende Länge zuschneiden kann. Auf die Schnittfläche gebe ich jeweils einen Tropfen 2-Komponenten-Kleber, um die Schnittflächen zu versiegeln bzw. ein Absplittern der äußeren Fasern zu verhindern. Mit 2 Posengummis wird der Federkiel so auf die Hauptschnur fixiert, dass sich seine Position durch einfaches Verschieben verändern lässt. Dann wird das Blei auf die Hauptschnur gezogen, gefolgt von einer Gummiperle. Zum Schluß wird nur noch die 3er-Wirbelkette angeknotet.
Federkielmontage
Wer mag, kann die Wirbelkette noch um einen Haken erweitern, so dass das Vorfach leicht und schnell eingehängt werden kann. Das Vorfach sollte eine Länge von ca. 60 - 80 cm haben. Wichtig ist das exakte Ausbleien der Montage, damit die Forelle so wenig Widerstand wie möglich spürt, wenn sie mit dem Köder abzieht. Das Gewicht des Durchlaufbleis bestimmt die Wurfweite und die Position des Federkiels die Schlepptiefe. Die Länge des Federkiels und das Gewicht des Bleis sollten so aufeinander abgestimmt sein, dass der Federkiel ca. 1cm aus dem Wasser ragt. Für diese Montage benutze ich Bleie von 2 bis maximal 5g. Die Materialwahl von Hauptschnur, Vorfach und Haken ist die gleiche, wie bei der Sbiro-Montage.



Quelle: www.forellensee-angeln.de
 
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